Altern bedeutet einen Verlust an Elastin und Collagen was zu tieferen Falten und trockenerer Haut. Vitamin D kann weniger gut gebildet werden und die Schutzfunktion der Haut ist reduziert. Solche degenerative Prozesse finden nicht nur an der Haut, sondern auch an Gelenken statt, so dass deren Funktionalität beeinträchtigt werden kann.
In in vitro Untersuchungen konnten Ähnlichkeiten zwischen Chondrozyten (Zellen im Knorpel) und Fibroblasten (Zellen in der Haut) gezeigt werden. Beide Zelltypen können jeweils die Funktion des anderen imitieren und somit Collagenstrukturen für Knorpel UND Haut herstellen. Führt eine Verbesserung der Knorpelbildung also auch zu einer Verbesserung der Collagenbildung in der Haut?
Czajka et al. (2018) haben das untersucht. Die Autoren führen mehrere Studien auf, in denen gezeigt werden konnte, dass als Supplement genommenes Collagen die Hautelastizität und deren Resistenz gegenüber Schäden und auch die Beschwerden einer Arthrose verbessert. Die Teilnehmer der zitierten Studien berichteten dabei nicht nur subjektiv von einer Verbesserung der Gelenkbeschwerden. Auch in der durchgeführten Bildgebung zeigte sich, dass der Knorpelaufbau durch die Einnahme von Collagen verbessert wird.
In der Studie von 2018 testeten Czajka et. al. 90 Tage ein Produkt in einem randomisierten Plazebokontrolliertem Setting mit 122 Patienten. Neben Collagen enthielt es auch Glucosamine, L-Carnitine, Zink, Kupfer, Vitamin C, B-Vitamine und weitere Mineralien enthält (Gold Collagen® Active).
Die histologischen Schnitte von 4 Teilnehmern der Studie (1x Plazebo, 3x nicht-Plazebo) zeigen die Verbesserung der Hautstruktur bei der Einnahme des Präparates im Vergleich zum Plazebo.

Die Hautelastizität verbesserte sich (Wie man das misst? So!) bei allen Probanden, die die aktiven Wirkstoffe erhielten.

Außerdem berichteten 78% der Probanden in der nicht-Plazebo Gruppe, die am Tag 0 Gelenkschmerzen angaben, eine Verbesserung der Schmerzen an Tag 90 zu spüren. 60 % gaben zusätzlich an, dass die betroffenen Gelenke weniger steif, mobiler und flexibler sind.

Der in der Mitte dargestellte Lysholm Score dient der Erfassung Kniegelenksspezifischer Beschwerden. Je höher der Score, desto weniger Beschwerden.
Ausblick
Bessere, elastischere Haut und weniger Gelenkschmerzen durch Collagen und ein paar Vitamine?! Scheint so zu sein! Ja, die Studie wurde durch die „Industrie“ finanziert (Funding Bias), weswegen positive Ergebnisse vorsichtig beurteilt werden sollten. Zu Collagen gibt es allerdings diverse Studien, die positive Effekte zeigen. Hier habe ich schon über mögliche Effekte von Glyzin gesprochen. Glyzin ist eine Aminosäure, die einen großen Anteil (etwa 1/3) aller Aminosäuren in Collagen ausmacht. Es ist also ziemlich cool zu sehen, dass sich klare Effekte bzgl. Gelenkerkrankungen und Hautbild durch Nährstoffe in einer Studie mit Menschen nachweisen lassen!
Die Vitamine und Mineralien, die in der Studie genutzt wurden kann man als Supplement nehmen, oder aber über bestimmte Lebensmittel. Gerade Leber und Austern enthalten viel Zink, Kupfer und B-Vitamine. Kombiniert mit Knochenbrühe (Collagen), Pfeffer (Piperin) und Obst (Vitamin C) hätte man die meisten der hier getesteten Inhaltsstoffe. Keine Option? Zumindest für das Collagen kann ich eine hochwertige Quelle empfehlen (Link)!